Gildenleiter: Arbeit, Spielspaß oder Feldwebel vom Dienst?

Ich kann mir vorstellen, dass viele Spieler, die in einer Gilde sind, geringe Vorstellungen davon haben, was ein Gildenleiter überhaupt macht.

Man kann es sich einfach machen und lässt die Gildenmitglieder nach Lust und Laune spielen. Ob das sinnvoll ist und die Gilde voran bringt, ist allerdings eher zweifelhaft

Sobald man die Funktion als Gildenleiter ernsthaft mit Leben füllen will, ist es durchaus in Teilen sehr zeitintensiv und je nach Größe der Gilde nicht allein zu schaffen. Die Gildenmitglieder benötigen je nach Spielverständnis unterschiedlich viel Aufmerksamkeit. Vieles läuft natürlich per PN im Hintergrund, so dass nicht alle davon etwas mitbekommen. Der eine versteht die Förderketten nicht, ein anderer weiß nicht wie er an Güter für ein LG kommt. Und wieder ein anderer möchte erklärt  bekommen, wie man richtig kämpft oder wie man sich  gegenüber penetranten Plünderern verhält.

Man kann es sich zeitsparend und einfach machen und einfach Links von den zahlreichen Videos posten oder auf das globale Forum verweisen. Allerdings sollte dabei berücksichtigt werden, dass nicht jeder die gleiche Auffassungsgabe hat und sich manche Themen einfach nicht einem sofort erschließen. Wenn man sich persönlich mit dem jeweiligen Problem des Gildenmitglieds beschäftigt, beinhaltet das auch eine wertschätzende Komponente und man hat auch sofort eine Rückmeldung, was verstanden oder unverstanden ist und kann einen anderen Erklärungsansatz liefern.  

Besonders zeitintensiv ist die Suche nach neuen Gildenmitgliedern. Ich verschicke nicht einfach nur eine Gildeneinladung, sondern noch eine nette PN. Denn ich möchte das neue Gildenmitglied gerne erst ein wenig kennen lernen um zu entscheiden, ob man längere Zeit gemeinsam auskommt. Ärgerlich in dem Zusammenhang ist, dass man maximal von 5 bei 100 verschickten PN eine Antwort bekommt.

Neben den vielen kleinen und großen Anliegen, für die ich sehr gerne Ansprechpartner bin,  möchte der Gildenleiter natürlich auch selbst das Spiel genießen. Gildenexpedition, Gildengefechte, Tägliche Herausforderungen und nicht zu vergessen die Events nehmen dann den anderen Teil der Spielzeit in Anspruch.  

Es gibt einige wenige Basics, die eine erfolgreiche Gilde schmieden. Neben der Bereitschaft, Spielwissen weiter zu geben, hilfsbereit und geduldig zu sein, ist der Umgangston und wertschätzendes Verhalten  wichtig. Auch gemeinsame Erlebnisse schweißen eine Gilde zusammen. Ich habe es mal miterleben dürfen, wie wir kurz vor Ende der GEX an einem Sonntagabend alles reingeworfen haben, um noch P 1 zu bekommen. Bronzegüter wurden egal in welchem Verhältnis gegen Kolonialzeitgüter getauscht, man hat sich gegenseitig angefeuert und jeder hat das Maximum gegeben. Das es am Ende leider nicht zu P1 gereicht hat, war sekundär, das gemeinsame Erlebnis ist allen Beteiligten in Erinnerung geblieben.

Wer das Miteinander vernachlässigt und im Ton eines Feldwebels herumkommandiert, wie schwerer seine Ziele erreichen.

Bei der Gelegenheit möchte ich mich auf dem Weg bei meinen Gildenmitgliedern bedanken: Für die Zeit die wir zusammen gespielt haben und noch spielen werden und für das Vertrauen in mich, die richtigen Entscheidungen in ihrem Sinne und im Gildensinne weiterhin erfolgreich abzuwägen.